1995 konzipierte die Ev. Familien-Bildungsstätte Celle DELFI®

und entwickelt die Konzeption seither fortlaufend weiter. DELFI® basiert einerseits auf den vielfältigen praktischen Erfahrungen in der familienbezogenen Bildungsarbeit der Familien-Bildungsstätten und andererseits auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Bindungs- und Autonomieforschung sowie zur pränatalen und frühkindlichen Entwicklung.

Die FABI Celle setzte diese in ein begleitendes Kursangebot für sichere Eltern und kompetente Babys um:

Mit DELFI® durch das erste Lebensjahr.

 

 

 

 

Für die Durchführung der DELFI®-Kurse

bildete die FABI Celle DELFI®-Kursleiter*innen in einjährigen DELFI®-Qualifizierungen aus – geleitet von zwei DELFI®-Multiplikator*innen mit zusätzlichen Fachreferent*innen. Um dem enorm steigenden Bedarf an DELFI®-Kursleiter*innen im norddeutschen Raum entsprechen zu können, bildete die FABI Celle ab 2001 bis heute 76 DELFI®-Multiplikator*innen für Familien-Bildungsstätten aus. Sie führen in inzwischen 16 Familien-Bildungsstätten die Qualifizierungen zum/zur DELFI®-Kursleiter*in gemäß den verpflichtenden DELFI®-Standards durch. Rund 1.500 DELFI®-Kursleiter*innen haben bisher das Zertifikat erhalten.

Einmal jährlich trifft sich die DELFI®-Multiplikator*innen-Arbeitsgemeinschaft zum fachlichen Austausch, zur Qualifizierung und zur kontinuierlichen Weiterentwicklung des Curriculums.

Zweimal jährlich trifft sich der DELFI®-Beirat zum Informationsaustausch zwischen den Bundesländern und zur Förderung und Qualitätssicherung der DELFI®-Arbeit in den Strukturen und auf allen Ebenen.

Der Name DELFI®

„DELFI®“ ist eine Wortschöpfung und steht für:

Denken

Kinder sind schon vor der Geburt aufmerksam und an ihrer Lebenswelt interessiert. Von Anfang an nehmen sie neugierig ihre unmittelbare Umgebung wahr. Ihre Lernprozesse basieren auf Wahrnehmungen, Eindrücken und Anregungen aus der physischen und sozialen Umgebung, die Einfluss auf den gesamten weiteren Entwicklungsverlauf haben.

Entwickeln

Kinder entwickeln sich neun Monate auf ihre Geburt hin, die den Abschluss der Pränatalzeit und zugleich den Übergang zum Start ins Leben bildet. Kleine Kinder stecken vom Beginn ihres Lebens an voller Energie, um ihre eigene Entwicklung voranzutreiben. Sie selbst sind die Akteure ihrer Entwicklung. Sie sind aktiv damit beschäftigt, sich mit Menschen und Dingen auseinanderzusetzen und ihre Eindrücke und Wahrnehmungen zu eigener Lebenserfahrung und Kompetenz zu verarbeiten. So machen sie sich ein Bild von der Welt. Nie wieder werden Kinder so viel lernen wie bis zum Ende des ersten Lebensjahres.

Lieben

Kleine Kinder brauchen von Anfang an liebevolle Zuwendung und bereits pränatal eine sichere Bindung. Sie trägt dazu bei, dass Kinder ihr Potenzial nutzen, sich frei entfalten, sich gesund entwickeln und mit den Gegebenheiten des weiteren Lebens besser zurechtkommen können. Eine sozial unterstützende Umgebung hilft Eltern beim Aufbau und Erhalt einer tragfähigen Beziehung zu ihrem Baby.

Fühlen

Jeder Mensch braucht Berührung. Durch sie findet zwischen Eltern und Kindern nonverbale Kommunikation statt. Bereits vor der Geburt ist das taktile System des Kindes entwickelt. In den ersten Monaten sind emotionales Erleben und Berührungswahrnehmung eng miteinander verwoben. Unterschiedliche Empfindungen werden durch äußere und innere Reize ausgelöst und erlebt. Dadurch erhalten Kinder Informationen über ihren eigenen Körper und ihre soziale Umwelt. So wachsen sie mit allen Sinnen in ihre jeweilige Familie und Kultur hinein.

Individuell

Die kindliche Entwicklung verläuft individuell, weil Kinder ein unterschiedliches Entwicklungstempo haben und sich die natürlichen biologischen sowie sozialen Bedingungen unterscheiden. Die Beziehungen zwischen Eltern und ihrem Baby sind einzigartig. Die Pflege einer intakten Beziehung ist grundlegend und darum in diesem frühen Lebensabschnitt eines Kindes von allergrößter Bedeutung. Individualität kommt zur Entfaltung innerhalb tragfähiger und wertschätzender sozialer Netze.